Synthetische Rohstoffe & Ersatzstoffe
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat die moderne Chemie die Parfumindustrie dazu befähigt, sich weiterzuentwickeln und somit die qualitativen und quantitativen Erwartungen des Weltmarktes zu erfüllen. Der Prozess der chemischen Synthese ermöglicht die Herstellung gänzlich neuer Rohstoffe, welche die Grundlage der heutigen Parfumherstellung bilden. Es gibt synthetische Moleküle, die der Natur nachempfunden wurden und solche, die ganz neue und einzigartige Dufterlebnisse bieten und die Arbeit der Parfümeur:innen bereichern. Der Vorreiter aller synthetischen Parfums waren Fougère Royale von Houbigant, 1882 und Jicky von Guerlain, 1889.
Die sogenannten Stummen Blumen zu denen Maiglöckchen, Flieder, Pfingstrosen, Gardenien, Heliotrop, Geißblatt und Zuckererbsen zählen, geben kein Öl ab. Aus diesem Grund werden sie aus natürlichen und synthetischen Inhaltsoffen nachgebildet, um ihren Duft in der Parfümerie verwenden zu können. Ein weiterer Grund für den Einsatz synthetischer Moleküle ist die gesundheitliche Bedenklichkeit der pflanzlichen „Originale“ (z.B. Eichenmoos). Obwohl sie nicht zwingend preiswerter als natürliche Rohstoffe sind, ist die Verwendung von synthetischen Rohstoffen oft aufgrund ökologischer Faktoren wünschenswerter. Darüber hinaus wird so eine gleichmäßige Produktqualität gewährleistet. Auch was gesundheitliche, technische und kreative Faktoren angeht, können die synthetischen Rohstoffe punkten.