DIE GESCHICHTE DES PARFUMS

11. - 14. Jahrhundert

Die Kreuzzüge des 11. Jahrhunderts sind der Grund dafür, wieso die ersten aromatischen Stoffe und Parfum-Herstellungstechniken aus dem Nahen und Fernen Osten Europa erreichten. So wurde die Kunst der Destillation von Rosenblättern des arabischen Arztes Avicinna (10. Jahrhundert) später in Italien auf eine neue Ebene gehoben. Hiermit entstand die revolutionär klare und duftende Flüssigkeit mit 95 % Alkoholgehalt, auch aqua mirabilis (Wunderwasser) genannt.

Auch Marco Polo (1252-1324) brachte alle möglichen exotischen Aromen und duftenden Waren in seine Heimatstadt Venedig mit, dessen Handelsplatz lange als Zentrum der Parfumwelt florierte. Hier war fast alles parfümiert: Schuhe, Strümpfe, Handschuhe, Hemden und sogar Münzen. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde Parfum sogar als Atemerfrischer getrunken.

Wer es sich leisten konnte, trug zu dieser Zeit eine silberne Version des Pomanders, der durch die kleinen Löcher eine Duftspur verströmte und so dazu beitrug, die fauligen Gerüche der Straßen und Kanäle zu vertreiben.

Einen Arzt erkannte man an seinem langen Gewand und einer vogelähnlichen Maske, die mit aromatischen Kräutern gefüllt war, um sich vor Epidemien (einschließlich der tödlichen Pest) zu schützen.

Kaiserin Elisabeth von Österreich im Krönungsgewand als Königin von Ungarn - Wikipedia

1370 schlug die eigentliche Geburtsstunde der Parfümerie in Ungarn: Laut der Legende inspirierte Königin Elisabeth das erste richtige Parfum namens Queen of Hungary Water, welches sich durch Aromen wie Lavendel und Rosmarin auszeichnete. Ein Einsiedler stellte es ihr als „Elixier der Jugend“ vor und siehe da, es machte seinem Namen aller Ehre: Mit 72 Jahren heiratete sie den König von Polen.